Auf geht’s nach Berlin zur Familie. Wenn da nur die Neurodivergenz nicht dazwischenfunken würde.
Los ging’s in Limburg. Mein Sohn fragt, ob ich nur rausgelassen werde. Mein Mann: „Nein. Lass mal schauen, dass unsere Lady auch in den Zug einsteigt.“ Ha. Ha. Ja, wir lachen über meine Verpeiltheit. Ist halt Fakt und wir arbeiten mit den Fakten. Eigentlich alles gut geplant. Eigentlich.
Der Zug fährt leider nicht bis Frankfurt Hauptbahnhof, sondern endet vorher. Flughafen raus, in fünf Minuten soll am selben Gleis ein neuer kommen. Klar. Klingt einfach. Schaffe ich.
Ich sitze. Ich warte. Ich denke. Ich denke. Jenna. Ich denke. Familie. Ich denke. Stille Stunde.
Dann: Blick auf die Uhr. Shit. Shit. Shit! Der Zug müsste längst abfahren. Ich renne. Nächstes Gleis. Falsches Gleis. Ich winke nur noch.
Da fährt er. Und ich steh da. Klatschnass geschwitzt. Hirn im Schleudergang.
Tief durchatmen. Neuer Zug, neues Glück. Zum Glück habe ich extra mehr Zeit für Frankfurt eingeplant. Der Zug nach Berlin hat Verspätung. ok. Und am anderen Gleis. Diesmal check ich es. Unnnndd?? Geht doch. Kein Problem. Zugfahren kann ich. auch allein.
Und da sitze ich endlich, freue mich, dass alles doch noch geklappt hat – und wer sitzt ein paar Schritte weiter? Die Bundestagsabgeordnete Anna Lührmann. Die uns schon oft begleitet hat und unser Projekt „Stille Stunde“ auf unterschiedlichste Weise unterstützt. Wie schön.
Ich kann leider keine Kopfhörer tragen – macht mich rasend. Ich brauche etwas zur Beruhigung, dann geht es, wenn alles gut geplant ist. Aber danach bin ich auch erstmal durch. Richtig erschöpft.
S-Bahn oder so geht nur – zu den Zeiten und an Orten, an denen keiner fährt.
Wie ist es bei euch mit Reisen?

