Ich hatte mich so gefreut, als ich die Einladung von Peter Kunz zu der Vernissage erhalten habe. So ein tolles Projekt, direkt um die Ecke. Ich habe gleich gesagt, dass nicht fest zusagen kann, da meine Gesundheit und solche Begebenheiten nicht so einfach zu verbinden sind. Eigentlich ging es auch nicht. Seit einem Meltdown mit Ohnmacht vor einigen Monaten habe ich unendliche Schmerzen in der Schulter. Tagsüber wieder eine Kortisonspritze erhalten, die meine Mastozytose mit totaler Erschöpfung und Taubheit beantwortet. Aber es war mir wichtig. Wir gingen hin. Zu viele Leute, zu kleiner Raum. Wir gehen raus und freuen uns über das Interesse für die Vernissage. Ich beruhige mich. Ich will bleiben. Medis helfen. Und ich habe es nicht bereut:
„Dann mach doch“ – eine Ausstellung von Menschen, für Menschen.
Malerei, Skulpturen, Comics, bewegtes Bild, Lesung – und Geschichten dahinter.
Ehrlich. Fein skizziert. Abstrakt. Sichtbar.
Nicht, weil man „heilen“ wollte, sondern weil Räume entstehen, in denen Kunst, Selbstwirksamkeit und Anerkennung möglich werden. (Die Studie Buckley et al. 2022 zeigt: genau das stärkt Künstler:innen mit Behinderungen – Mentoring, Austausch, Teilhabe. Nicht Therapie, sondern Resonanzräume.)
Ein Film erzählt von einer tollen starken Frau, die gern reist. Eine Lesung zeigt, wie morbide Metal-Lyrics voller Freude gelesen werden. Viele Bilder, zeitgenössische Kunst, Raum für Interpretation.
Und am Ende bleibt: Kunst macht sichtbar. Den Menschen.
Nicht die Behinderung. Sondern das Lachen. Die Energie. Das Lebendige.
„Dann mach doch“ heißt: etwas entstehen lassen, das bewegt.
Und die ganzen „Ja, aber …“ einfach links liegen lassen.
Und es gibt so viele Gründe, „Dann mach doch.“ als Lebensphilosophie zu feiern.
Danke Peter Kunz , für diese schönen Momente. Noch anzuschauen und zu hinterfragen bis Sonntag im Kalkwerk e.V. in Diez.
Und Danke, allen die da Teil von waren und Menschen wie Thorsten Rosam , der Raum dafür gibt.

